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Integrated Reporting beim KMU

Integrated Reporting (IR) ermöglicht es auch kleinen Unternehmen, die Wertschöpfung des eigenen Geschäftsmodells ganzheitlich zu verstehen und zu steuern. Dies ist für KMU höchst relevant. Mit einem fünfstufigen Prozess, welcher sich an den Bedürfnissen und der Ressourcensituation von KMU orientiert, wird in diesem Blog der Weg zu einenm wirksamen IR gezeigt. Aktuelle Studien und empirische Berichte sind mehrheitlich der Auffassung, dass IR auch im KMU einen Nutzen stiftet. IR führt zu einem besseren Verständnis davon, welche Faktoren des Unternehmens die wesentlichen Werttreiber sind. Dadurch werden bessere Entscheidungen getroffen, welche zu besseren Unternehmensergebnissen führen. Für KMU ist von Bedeutung, dass sie mit IR die Informationsbasis für ein ganzheitliches Führungssystem erhalten.
In einem fünfstufigen Prozess können KMU IR einführen.

Schritt 1: Geschäftsmodel dokumentieren und Projekt etablieren
Das Geschäftsmodell kann mittels dem Canvas-Modell (Schlüsselpartner, Aktivitäten, Wertangebot, Kundenbeziehung, Kundensegmente, Ressourcen, Kanäle, Kostenstruktur, Einnahmequellen)dokumentiert werden. Die Gesschäftsführung bestimmt ein interdisziplinäres Projektteam, welches im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung das Geschäftsmodell bespricht und das Projektvorgehen festlegt.

Schritt 2: Wesentlichkeitsmatrix erstellen
Das Projektteam erstellt eine Umfeldanalyse und eine Branchenstrukturanalyse sowie einen Analyse der Umfeld-Megatrends. Die Umfelderkenntnisse werden als Chancen und Gefahren in eine SWOT-Analyse überführt und mit den internen Stärken und Schwächen kombiniert. Anschliessend wird eine Stakeholder-Analyse erstellt, und die wichtigsten Stakeholder zu evaluieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einer Wesentlichkeitsmatrix verdichtet. (X-Achse = Relevanz für das Unternehmen; Y-Achse = Erwartung der Stakeholder).

Schritt 3: Wirkungsgefüge / Vernetzung nutzen
Dieser Schritt beinhaltet das Offenlegen von Wirkungsbeziehungen und das Ableiten von Verbesserungsmassnahmen. Das Unternehmen überlegt sich für jedes der wesentlichen Themen, welche Inputs eingesetzt bzw. benötigt werden, welche Outputs durch das Unternehmen entstehen und welche Outcomes (Wirkungen) diese entfalten.

Schritt 4. Kennzahlensystem herleiten
Erstellen eines Kennzahlensystems und Verankern im Zielsystem. Für jedes wesentliche Thema soll mindestens eine Kennzahl definiert werden. Danach werden die Kennzahlen möglichst auf den einzelnen Mitarbeiter heruntergebrochen, und pro Kennzahl wird eine Person oder ein Team verantwortlich gemacht. Anschliessend werden die Kennzahlen in ein System integriert, sodass sie nebeneinander und nach Möglichkeit in ihrer Vernetzung abgebildet werden.

Führungscockpit präsentieren und Betrieb/Daueraufgabe etablieren
In diesem Schritt wird das Führungscockpit erstellt und als Daueraufgabe verankert Auf Basis der relevanten Kennzahlen wird ein Führungscockpit für die Geschäftsführung erstellt. Als Tool kann Power BI von Microsoft verwendet werden. Das Projekt ist mit der Präsentation des Führungscockpits abgeschlossen, nicht jedoch die Führungsaufgabe. Die Verantwortung für den Betrieb des IR obliegt dem Controller.

Abschliessend ist festzuhalten, dass IR nicht als einmaliges Projekt angesehen werden darf, sondern nach der Einführung zur Daueraufgabe wird. Der dargelegte Einführungsprozess lässt ein Führungscockpit entstehen, welches die Geschäftsführung laufend mit den für die Unternehmenssteuerung relevanten Informationen versorgt. Das IR soll als ganzheitliches Führungsinformationssystem verstanden und genutzt werden.

Sind Sie an IR interessiert, so zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.